Das gesamte Haus funktioniert auf Basis des „Third Place Living“: Tätigkeiten des Alltags (Kochen, Waschen, Lernen, Feiern) werden aus den Wohnungen ausgelagert. Die dafür vorgesehenen Gemeinschaftsflächen bilden Knotenpunkte einer aktiven Hausgemeinschaft. Private Räume werden als Rückzugsort auf ein Minimum reduziert.
Im Erdgeschoss befinden sich die Gemeinschaftsfunktionen, wie ein Café als Quartierstreff, Co-Working-Flächen, ein „Empfang“ mit Verleihtheke und Verwaltungsbüro, sowie eine Bibliothek mit Lese-, Lernbereich. In den Obergeschossen sind die minimierten Privatzimmer mit eigenem Balkon nach Süd-Westen angeordnet, im Nord-Osten liegt der zweigeschossige, großzügige Gemeinschaftsbereich. Durch mobile Wände können die Maisonette- Wohngemeinschaften zu Clustergemeinschafen verbunden werden. Im Bestandsgebäude befinden sich die konventionelleren Wohnungen.
Der Neubau führt die gerasterte Fassadenstruktur des Altbaus fort. Eine vorvergraute Holzfassade ertüchtigt die Außenhülle des Bestandes. Der Neubau wird mit einer unbehandelten Holzschalung verkleidet, die mit den Jahren vergraut, so dass Neu + Alt „zusammenwachsen“. Auch die Decken und Wände des Neubaus bestehen aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz.
Der Plusenergiehaus-Standard wird angestrebt. Ein Warmwasserspeicher wird von Sonnenkollektoren gespeist. Durchlaufende Balkone und Laubengänge dienen als passiver Sonnenschutz. Zur Klimaverbesserung trägt die Regenwasserrückhaltung durch die Dachbegrünung bei. Durch den schonenden Umbau des Bestands wird die „graue Energie“ genutzt und der Flächenverbrauch durch das „third place living“-Prinzip minimiert. Der Entwurf leistet einen Beitrag zum zukunftsorientierten, klimabewussten und ressourcenschonenden Bauen.