Die Einrichtung für körper- und mehrfachbehinderte Erwachsene in Rappertshofen soll zu einem attraktiven und inklusiven Stadtteil für alle Menschen entwickelt werden, um das Leben von Menschen mit Behinderung in der Mitte der Gesellschaft zu unterstützen.
Wesentlicher Bestandteil der bestehenden baulichen Struktur ist eine Pflegeeinrichtung mit angegliederten Servicebereichen und Werkstätten, die gestalterisch, baukonstruktiv und ökologisch modernisiert wird. Ebenso wird eine Gruppe aus Wohngebäuden erhalten und umgebaut.
Der Entwurf schafft einen anpassungsfähigen Städtebau mit hoher Aufenthaltsqualität und Naturnähe. Die vorhandene Bebauung wird mit Gruppen von Punkthäusern auf gemeinsamen Plateaus ergänzt, so dass kleine Nachbarschaften entstehen. Unter den offenen, lichtdurchfluteten Plateaus, die sich in die Topografie einfügen, ist Platz für gemeinschaftliche Aktivitäten.
Wohnformen wie Clusterwohnen oder Wohngemeinschaften ermöglichen ein diversifiziertes, barrierefreies Wohnraumangebot in den Neubauten und umgebauten Bestandsgebäuden.
Die Reaktivierung und Einbindung identitätsstiftender Orte wie Mehrzweckhalle, Kantine mit Küche, Schwimmbad und Werkstätten bereichern den öffentlichen Raum. Tagesstrukturierende Angebote und Kleingewerbe im Erdgeschoss sowie die neue Kindertagesstätte und eine Markthalle beleben das Quartier vielfältig.
Für die Sanierung und den Neubau sind naturbelassene Materialien mit Holz als zentralem Baustoff vorgesehen. Regenerative Energien wie Photovoltaik und Wärmepumpen kommen zum Einsatz.
Die vorhandenen Grünflächen tragen in besonderem Maße zur Qualität des Ortes bei. Unter weitgehender Erhaltung des wertvollen Baumbestandes bildet der „Grüne Ring“ das zentrale Freiraumelement. Er integriert Flächen für Spiel, Kultur, Bewegung sowie Mensch und Tier und schafft zahlreiche Aufenthaltsbereiche. Überwiegend privaten Charakter haben dagegen die Nutzgartenflächen und die Höfe der Wohncluster.
Mit dem Wettbewerbsentwurf wird für Rappertshofen ein inklusiver Stadtteil mit Modellcharakter präsentiert, der auch überregional als Vorbild dienen soll.