Wohnen am Schlosspark

Für das landeseigene Wohnungsunternehmen GESOBAU wurde in Berlin-Pankow ein kostengünstiges Mehrfamilienhaus errichtet, das bei Einhaltung der vorgegebenen Baukostenobergrenze innovative Grundrisse und hochwertige Materialien vorweist.

Das viergeschossige Gebäude bildet ein Bindeglied in dem heterogenen Wohngebiet aus Zeilenbauten und Einfamilienhäusern. Das Mehrfamilienhaus wird von einer nördlich gelegenen Privatstraße erschlossen. Insgesamt befinden sich 22 Wohneinheiten mit Wohnflächen zwischen 44 qm und 120 qm im Gebäude, die im Erdgeschoss barrierefrei ausgeführt sind. Die Grundrisse der Wohnungen sind fließend mit offenen Koch- und Wohnbereichen, die durch Wandscheiben zoniert sind und in denen auf Türen vollständig verzichtet wird. Jeder Wohnung ist eine Südterrasse mit Garten oder ein großräumiger Südbalkon zugeordnet. Die größeren Wohnungen verfügen zusätzlich über einen kleinen Balkon an der Nordfassade. Gemeinschaftliche Spiel- und Sitzmöglichkeiten bietet der nach Süden ausgerichtete Garten.

Die Außenwände bestehen aus verputztem Porenbetonstein. Das kompakte Gebäude erreicht den KfW 70-Standard, auf ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) konnte verzichtet werden. Rohbelassene Oberflächen bei Decken und Böden sowie offene Grundrisse in den Wohnungen sparen Kosten ein und lösen sich von den üblichen Standards der landeseigenen Wohnungsunternehmen. Gemeinschaftlich genutzte Flächen wie Eingangsbereiche und Treppenhäuser wurden großzügig gestaltet und an bestimmten Stellen mit hochwertigen Materialien ausgestattet, die mit den rauen Betonwänden kontrastieren. Die Hauseingangstüren aus Holz liegen wettergeschützt in einem Rücksprung, der komplett mit Holz ausgekleidet ist. Großzügige Festverglasungen belichten das Foyer, in dem massive Holzbänke zur Kommunikation unter den Mietparteien einladen.

Von der GESOBAU war eine Baukostenobergrenze von 820 Euro (KG 300+400 netto/ qm BGF) vorgegeben, um vergleichsweise günstige Mieten zu garantieren. Während der Planungsphase wurde großer Wert auf eine kostengünstige Realisierung gelegt – sowohl beim Entwurf der Grundrisse als auch bei der Detaillierung. In der Bauphase wurde nachgesteuert und bei Bedarf umgeplant, um Kostenerhöhungen zu vermeiden. Die Einzelvergabe der Gewerke war für CKRS Architekten mit erhöhtem Aufwand verbunden, jedoch im Ergebnis deutlich günstiger als eine Vergabe an ein Generalunternehmen. Ebenso führte die gute Beziehung zwischen Auftraggeberin und Projektleitung zum Erfolg des Projekts.

Neubau eines Mehrfamilienhauses mit 22 Wohneinheiten
Berlin Pankow, Klothildestraße 12-13
4-geschossiger Massivbau
Auftraggeberin: GESOBAU
BGF: 2460 qm
CKRS Architekten
Mitarbeit: S. Schoemann, D. Bernos
Leistungsphase: LP 1-9
Fotos: Sebastian Johnke, Thomas Bruns