Ein neues Haus für die TAZ

Das Büro CKRS Architekten wurde ausgewählt beim nicht offenen Realisierungswettbewerb für das neue Verlagsgebäude der TAZ teilzunehmen. Standort für das neue Gebäude ist die südliche Friedrichstaße in unmittelbarer Nachbarschaft zum Besselpark.

Projektidee

Im vorliegenden Entwurf sind verschiedene gestalterische Aspekte von besonderer Bedeutung.

So bereichert das neue Verlagsgebäude der taz das Straßenbild der Friedrichsstraße mit einer einfachen, aber prägnanten Architektursprache. Es stellt kein monofunktionales Bürogebäude dar, sondern verleiht dem neu entstehenden Kunst- und Kulturquartier durch seine vielfältigen Nutzungen und öffentlichen Funktionen positive Impulse. Eine Verzahnung auf sozialer und kultureller Ebene im Stadtraum entsteht.

Gebäudestruktur

Die Außenwirkung des freistehenden Gebäudes wird wesentlich durch die Kubatur, die Fassade und die offenen Erdgeschosszone geprägt und bildet eine funktionale und schöne Hülle. Dabei soll die gereihte Fassade, gleich einem Setzkasten, den vielfältigen, wechselnden Inhalten des Baus Raum bieten und die unterschiedlichen Bereiche der taz zu einem Ganzen zusammenfassen. Das Haus wird zu einem „Schwarzen Brett“ im Stadtraum und drückt baulich die Unabhängigkeit, Meinungsfreiheit und Pluralität der taz aus. Die geschossübergreifende Stahlbetonrahmen ermöglichen zudem allen Arbeitsplätzen individuelle Austritte und Loggien.

In der offen angelegten Erdgeschosszone des taz-Hauses befinden sich die Ladenfront des taz-Shops, der Haupteingang und das über Eck befindliche, zum Platz geöffnete Café. Diese Zone säumt auch die fußläufige Verbindung zum Jüdischen Museum und stärkt die öffentlichen Wegeverbindungen im stadträumlichen Gefüge. Im Erdgeschoss sind neben dem augenfälligen Haupteingang an der Friedrichstrasse weitere Zugänge in das Haus geplant. Damit lassen sich die öffentlichen Bereiche des Hauses, der taz-Shop sowie der Veranstaltungs- und Cafébereich separat erschließen. Alle Bereiche sind auch intern miteinander verbunden. Offene Arbeitsräume, großzügige Lounges und Loggien sowie ein zentraler grüner Innenhof bieten Orte der Begegnung und Kommunikation.

Das zentrale Element des Innenhofes ist der Regenwasserteich, der intensiv mit dem haustechnischen Konzept verwoben ist. Ein vertikaler Garten an der Südseite des Hofes bildet eine grüne Wand, die von allen Geschossen unmittelbar wahrnehmbar ist.

Auf vier Dachebenen werden unterschiedliche Grundthemen der Dachgartengestaltung angeboten, die von den Menschen der taz weitergebaut, adaptiert oder verändert werden können.

Auf dem Dach des 6.OG ist das Fest- und Arbeitsdeck mit direkter Anbindung an die Redaktionskonferenz, die Seminarräume und die Friedrichstraße. Die oberste Dachfläche ist für die Strom- und Gemüseernte vorgesehen und ermöglicht eine beeindruckende Aussicht auf die Skyline Berlins.

 

Realisierungswettbewerb Neubau TAZ
Berlin, Kreuzberg
Auftraggeberin: taz - Verlagsgenossenschaft eG
BGF: 8.570 qm
CKRS Architekten
Mitarbeit: Dan Bernos, Lisa Erlenhof
Energieberatung: Winter Ingenieure